Traditioneller Karate Bundesverband Deutschland e.V.
|
Vom 30. Juni bis 01. Juli 2000 fand in der ukrainischen Hauptstadt Kiew die 21. Europameisterschaft der Europäischen Traditionellen Karate Föderation (ETKF) statt.
Um die Europameister der einzelnen Wettkampfkategorien zu ermitteln, reisten Mannschaften aus insgesamt 19 Nationen an.
Die TKUD, welche sich zur Zeit aus den Verbänden TKVD und DTKV zusammensetzt, wollte wieder ein gemeinsames Team stellen. Dies wurde jedoch durch die Konsularabteilung der Ukraine in München verhindert da nicht rechtzeitig die Einreisevisa für die Karateka des DTKV ausgestellt wurden. Aus diesem Grund konnten nur fünf Karateka des TKVD in Kiew an den Start gehen.
Nach den negativen Eindrücken, die die Konsularabteilungen der Ukrainischen Botschaft in Deutschland hinterlassen hatten, wurden wir nach der Landung in Kiew positiv überrascht.
Alle Mannschaften waren im Hotel „RUS“, im Sportzentrum der Hauptstadt, untergebracht. Die Wettkampfstätte selbst war nur ca. 5 Minuten Fußweg entfernt.
Alle wichtigen Veranstaltungen und Einrichtungen, vom Organisationsbüro über das ETKF-Generalmeeting bis zur abschließenden Sayonaraparty waren somit für alle Teilnehmer komplikationslos zu erreichen, was sehr zum Wohlsein der Sportler und Funktionäre beitrug.
Aus dem deutschen Verband starteten folgende Karatekas:
Kathrin Hubatsch SC Lotos Berlin e.V.
Ramona Müller SC Lotos Berlin e.V.
Michael Bock SC Lotos Berlin e.V.
Holger Theusner SC Berlin e.V.
Henry Eis SC Lotos Berlin e.V.
Es gibt ansonsten nicht viel neues über das traditionelle Karate in Europa zu berichten. Wie erwartet stellten die Teams aus Italien, Polen und Rumänien, gleich den vergangenen Meisterschaften, die technisch stärksten Mannschaften. Da im europäischen traditionellen Karate diese Länder die stärksten Verbände mit einer entsprechend starken Präsenz auch beim Stellen von Kampfrichtern bilden, hat man es zumindest bei den rein technischen Disziplinen (Kata und En-bu) schwer, diese „Mauer“ zu durchbrechen.
Aber es konnte auch festgestellt werden, dass es immer enger wird. Teams aus der Ukraine, Russland und Makedonien rücken immer weiter nach vorn.
Das deutsche Team ist in diese Meisterschaften mit hohen Erwartungen gegangen und wurde sofort wieder in die Realität gedrängt. Diese Realität heißt: Wenn man nicht eindeutig und rigoros zeigt, dass man besser ist, wirt man im Zweifelsfalle verlieren. Dies wurde unseren Startern denn auch rigoros und absolut direkt klargemacht.
Auch wenn es hinterher etwas tröstet, wenn Vertreter vieler anderer Teams zu uns kommen und feststellen, dass sie uns in der einen oder anderen Kategorie zumindest in der Finalrunde gesehen haben, hilft es im Moment nicht weiter,
- - - aber es motiviert für die Zukunft - - -
Die Kategorien im einzelnen:
Kata-Team (men):
Michael Bock
Holger Theusner
Henry Eis
Das deutsche Team belegte in der Gesamtwertung - mit der Kata „Sochin“ - den 5. Platz.
Finale: 1. Platz Italien
2. Platz Polen
3. Platz Rumänien
4. Platz Ukraine
En-bu (mix): En-bu (men/men):
Michael Bock Michael Bock
Kathrin Hubatsch Holger Theusner
5. Platz 6. Platz
Gerade auch in diesen zwei Disziplinen sah das deutsche Team Erfolgschancen. Dies vor allem dadurch, da nicht alle Teams die ITKF-Regeln über diese Kategorien so umsetzten, wie es eigentlich sein müsste.
Finale (mix): 1. Platz Polen Finale (m/m): 1. Platz Polen
2. Platz Italien 2. Platz Italien
3. Platz Rumänien 3. Platz Mazedonien
4. Platz Ukraine 4. Platz Ukraine
Fuku-Go (men):
Henry Eis
In seiner ersten Runde musste sich Henry Eis im Kumite gegen einen Starter aus der Ukraine durchsetzen, was ihn sehr gut gelang. Nach einem kurzen Abtasten beider Kämpfer konnte er mit Ashi-barai (Fußfege) – Gyaku-zuki (Fauststoß) eine Wertung erzielen. Da er weiter Druck auf seinen Gegner ausübte hatte dieser keine richtige Chance, eigene Aktionen erfolgversprechend umzusetzen.
In der nächsten Runde musste er gegen einen polnischen Starter in Kata antreten. Hier machte sich dies bemerkbar, was anfangs bereits erwähnt wurde. Beide Katas waren gleichwertig. Ein vom Hauptkampfrichter monierter Fehler beim polnischen Starter wurde durch die Seitenkampfrichter nicht bemerkt. So verlor unser Starter die zweite Runde mit 4:1 Kampfrichterstimmen.
Finale: 1. Platz Rumänien
2. Platz Italien
3. Platz Italien
3. Platz Polen
Fuku-Go women:
Kathrin Hubatsch
Ramona Müller
In der ersten Runde mussten beide deutsche Starterinnen in Kata antreten. Obwohl beide ihre beste Kata - Ki-tei - zeigten und gegenüber ihren Gegnerinnen völlig gleichwertig waren, kamen sie leider nicht über die erste Runde hinaus.
Finale: 1. Platz Rumänien
2. Platz Rumänien
3. Platz Polen
3. Platz Russland
Kata-Einzel (men – women):
Henry Eis
Ramona Müller
Kathrin Hubatsch
Hier konnte sich leider keiner unserer Starter so recht ins Licht rücken und blieben bereits in der ersten Runde hängen.
Finale (women): 1. Platz Italien Finale (men): 1. Platz Italien
2. Platz Italien 2. Platz Italien
3. Platz Polen 3. Platz Polen
4. Platz Rumänien 4. Platz Polen
Kumite-Einzel (men – women):
Holger Theusner
Ramona Müller
Auch in dieser Kategorie ging es für beide deutsche Starter leider nicht über die erste Runde hinaus. Während Holger Theusner es mit dem späteren Finalteilnehmer und Gewinner des dritten Platzes zu tun bekam, musste Ramona Müller gegen die spätere Europameisterin aus der Ukraine antreten.
Auch wenn zumindest ein Punkt gegen Holger Theusner fragwürdig erschien blieb ihm anschließend nur die Feststellung, dass er keine rechte Chance hatte, seinen Gegner unter Druck zu setzen.
Ramona Müller blieb ebenfalls unter ihren Möglichkeiten und konnte nicht die Akzente setzen, die sie zu leisten im Stande ist.
Finale (women): 1. Platz Ukraine Finale (men): 1. Platz Italien
2. Platz Ukraine 2. Platz Italien
3. Platz Rumänien 3. Platz Polen
3. Platz Italien 4. Platz Polen
Die Kategorien Kumite-Team und Kata-Team (women) wurden durch das deutsche Team nicht belegt.
Finale (Kumite-Team): 1. Platz Russland
2. Platz Rumänien
3. Platz Polen
3. Platz Italien
Finale (Kata-Team women): 1. Platz Italien
2. Platz Polen
3. Platz Rumänien
4. Platz Ukraine